Die Geschichte wiederholt sich
In den vorhergegangenen Kapiteln wurden die einzelnen Europäischen Werte definiert und ihre stufenweise Entstehungsgeschichte beleuchtet. Nun sollen sie innerhalb eines etwas breiteren geschichtlichen Kontextes dargestellt werden. Es werden wichtige gesellschaftliche Entwicklungen und andere relevante Meilensteine angeführt, sodass die Europäischen Werte innerhalb der komplexen Geschichte Europas verstanden und eingeordnet werden können.
Die folgenden Erläuterungen und Grafiken beruhen auf folgender Zeiteinteilung:
- Altertum (3.500 v. Chr. – 500 n. Chr.)
- Antike (800 v. Chr. – 500 n. Chr.)
- Mittelalter (500 – 1500)
- Neuzeit (1500 – heute)

Humanistische Entwicklung in Europa

Diese Grafik veranschaulicht das Zu- oder Abnehmen von humanistischen bzw. Europäischen Werten anhand dem Vorhanden- oder Nicht-Vorhandensein der „6 Stufen zu einer humanistischen Gesellschaft“.
Unter besonderer Berücksichtigung dieser Entwicklungen und Ereignisse:
- Griechische Antike (800 – 146 v. Chr.)
- Römische Antike (509 v. Chr. – 500 n. Chr.)
- Christentum wird Staatsreligion (380 n. Chr.) [13]
- Renaissance (1450-1600)
- Reformation (1517-1600)
- Aufklärung (1600-1800)
- Franz. Revolution (1789)
Zeichenerklärung der Sterne im Feld „Altertum“?
Die Anzahl der Sterne zeigt, in welchem Maße die humanistischen Prinzipien Eingang in die gesellschaftliche Ordnung der Antike gefunden haben. Die Bewertung reicht von 6 Sternen für die volle Umsetzung des neuen Denkens bis zu einem Stern für eine nur sehr begrenzte Umsetzung.
Humanistische Entwicklung der Antike und der Neuzeit im Vergleich
Historische Belege über die Entstehung der 6 Stufen
Antike: | Neuzeit: | |
Menschenrechte: | Wurzeln der Menschenrechte in der Attischen Demokratie und im Römischen Recht [1] | Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948 [2] |
Demokratie: | Erste Demokratien der Antike:
Attische Demokratie 461 – 322 v. Chr. Römische Republik 509 – 27 v. Chr. [3] |
Erste Demokratien der Neuzeit:
USA 1787 Polen, Frankreich 1791 [4] |
Rechtsstaatlichkeit: | Erste Rechtsstaatlichkeit führte zur Attischen Demokratie und wurde dann
weiterentwickelt zum „Römischen Recht“ ab 450 v. Chr. [5] |
Ab 1689 (Bill of Rights) blieb Rechtsstaatlichkeit die Hauptforderung der Franz. Revolution und mündete in den ersten Verfassungen: USA 1787, Polen 1791 [6] |
Säkularität: | 5. und 4. vorchristliches Jahrhundert des antiken Griechenlands gelten als klassische Periode erster Säkularisierung (bis 380 n. Chr.)
[7] |
In Europa begann die Säkularisierung mit der Aufklärung und wurde eine der Hauptforderungen der Französischen Revolution. [8] |
Rationalität: | Ab 600 v. Chr.: Thales von Milet gilt als erster Philosoph und als Begründer von Philosophie und Wissenschaft überhaupt. [9] | Ab 1640: Den klassischen Rationalismus lässt man üblicherweise mit René Descartes beginnen. [10] |
Humanistisches Denken: | Antiker Humanismus (Griechen, Römer) ab 600 v. Chr. – 500 n. Chr.
Der Übergang vom Theozentrismus zum Anthropozentrismus fand erstmals bereits in der Antike statt und wurde von dem griechischen Philosophen Thales von Milet 600 v. Chr. eingeleitet. [11] |
Renaissance-Humanismus ab 1450 bis heute. [12] |
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